Der DIY-Boom ist seit Jahren ungebrochen. In der Pandemie hat Töpfern und Handwerk generell nochmals einen riesigen Aufwind erhalten. Die Menschen waren mehr zuhause und haben sich vermehrt für Interior Design, Wohneinrichtung und Schöne Dinge zu interessieren begonnen. Nach stundenlangen virtuellen Meetings stieg das Bedürfnis nach Echtheit und nach analogen Tätigkeiten.
Der Screen-Fokus und die Digitalisierung ganz allgemein rücken die Kopfarbeit stark in den Vordergrund. Und genau hier setzt das Töpfern an: weg vom Scrollen - hin zum Fühlen; weg vom Kopf - hin zum Körper. Beim Handwerken findet ein „Slow-Down-Prozess“ statt: weg vom Multitasking - hin zum Fokus. Man sagt nicht umsonst „busy hands for a quiet mind“. Die Aufmerksamkeit geht nach innen, ein natürlicher Flow wird geweckt - ähnlich wie im Yoga oder in der Meditation. Die Erwartungen sind weg, der Weg ist das Ziel.
Das Spannende dabei: die Hände geben Signale zurück ans Hirn und plötzlich entstehen neue Ideen im Kopf. Das Loslassen wird zum Anstossen - ganz typisch für jeden Kreativprozess.
Der Prozess der Keramikgestaltung ist sehr komplex und dauert lange bis das fertige Erzeugnis in der Hand gehalten werden kann. Genau diese Langatmigkeit führt dazu, dass an deren Ende Zufriedenheit und Stolz stehen und das Gefühl, ein Ergebnis erreicht zu haben.
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